Der Spielverderber
- Hoffmann & Campe
- Erschienen: Januar 1965
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- Hamburg: Hoffmann & Campe, 1965, Seiten: 243, Originalsprache
- München: dtv, 1969, Seiten: 161, Originalsprache
Es ist kein Zufall, daß Siegfried Lenz ausgerechnet Joseph Wollina, den Streuner mit dem Zweiten Gesicht, zur Titelfigur seines Erzählbandes gemacht hat. Weil er zwanghaft die Vergangenheit und damit meist auch die Schuld anderer Menschen ausplaudert, wird er zum »Spielverderber«, zum asozialen Element. Aber gerade den Schwachen und Erniedrigten, die mit ihrer Situation oder mit ihren Erinnerungen nicht fertig werden, gehört die Sympathie des Autors: so z. B. einer Mutter, die anfängt zu trinken, weil sie weiß, daß ihr kleiner Sohn an Leukämie sterben muß; oder dem Müllverwerter Josef Tubacki, der beim Eintreiben einer alten Schuld mit so eigensinniger Pedanterie auf »Verbuchung« und der genauen Summe beharrt, daß er am Ende überhaupt kein Geld bekommt, sondern ganz im Gegenteil noch draufzahlen muß.
Siegfried Lenz, Hoffmann & Campe
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