Majakowskiring
Leonore sitzt im Bungalow der Grotewohl-Villa. Im ehemaligen Gästehaus des Schriftstellerverbandes der DDR haben "Freunde der DDR" hier, mitten in Pankow, gewohnt. Die Gegend ist verödet, die Metropole sonderbar weit weg. Scheue Rentner leben hier, hin und wieder wird ein Hund spazieren geführt. Die im Gästehaus seit zwanzig Jahren arbeitende Putzfrau, die immer noch jeden Tag die Mülltonnen durchsucht, weiß Geschichten zu erzählen. Leonore, Ende vierzig und Journalistin aus Wien, ist nur beruflich in Berlin. Vor zwei Wochen ist ihre langjährige Liebe zu Ende gegangen, die immer komplizierter gewordene Geschichte mit Paul, der in München noch mit seiner Ex-Frau Traude zusammenlebt. In der bizarren Abgeschiedenheit des Bungalows ist Leonore mit sich, ihren Erinnerungen und Gefühlen, dem neuen Alleinsein konfrontiert - überlagert von den Phantasien von dem, was an diesem seltsamen Ort besprochen, verhandelt und angeordnet worden sein mag.
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