Zuckergässchen
- Unionsverlag
- Erschienen: Januar 1994
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Gealtert und durch Krankheit gezähmt, verfolgt Abd al-Gawwad, der einst so stolze Herrscher der Familie, auf dem Balkon seines Palastes das Straßentreiben. Für ihn ist die gute alte Zeit dahin, und seine Kinder sind längst groß geworden: Die resolute Chadiga lebt glücklich verheiratet in der Zuckerstraße; Aisha, strahlend schön in ihrer Jugend, hat durch Typhus Mann und Söhne verloren; Yasin fühlt sich nach einem ausschweifenden Leben bei der ehemaligen Mätresse seines Vaters geborgen, während der von Selbstzweifeln geplagte Kamal sein Leiden in den Armen einer Prostituierten zu stillen sucht. Europa drängt sich nicht nur in Form von Rundfunkempfängern und elektrischem Licht auf. Der Zweite Weltkrieg erreicht Ägypten: Luftangriffe auf Kairo! Bringen die italienischen und deutschen Faschisten die Unabhängigkeit von Großbritannien, oder bedeuten sie eine noch größere Gefahr für Ägyptens Souveränität? Der Riss, der durchs Land geht, bricht auch in Abd al-Gawwads Familie auf. Chadigas Söhne entscheiden sich radikal: Abd al-Munim wird Mitglied der traditionalistischen Muslimbruderschaft, Achmed schließt sich den Kommunisten an. Radwan setzt auf eine vielversprechende Karriere. Doch die homosexuelle Beziehung zu einem prominenten Politiker bedroht nicht nur seinen Erfolg, sondern auch die Zukunft der Familie.
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