Wie Eisschollen treiben die Menschen auf dem Meer, berühren aneinander gelegentlich, lösen sich wieder, treiben weiter und sind doch untrennbar miteinander verbunden. Jade, alleinerziehende Mutter einer 13-jährigen Tochter, ist eine erfolgreiche Architektin in London. Eines Tages wird auf einer ihrer Baustellen ein unbekannter Toter entdeckt, der illegal im Land war. Jade muss sich mit der Frage auseinandersetzen, ob sie durch einen Konstruktionsfehler eine Mitschuld an seinem Tod trägt. Zur gleichen Zeit bekommt sie Briefe von ihrer Halbschwester Rachel, die seit 30 Jahren im Sudan lebt und von deren Existenz Jade erst jetzt erfährt. Jades Leben droht aus den Fugen zu geraten, das Chaos ihrer Gegenwart führt sie zu dem Labyrinth ihrer Vergangenheit. Bruchstückhaft kehren ihre Erinnerungen zurück: an ihre gescheiterte Ehe, ihre Geburtsstadt Liverpool und ihre Mutter Miranda, die einst voller Hoffnungen auf ein neues Leben aus Trinidad nach England kam. Sie denkt an ihren Vater, den deutschen Ernst Frager, der nur ab und an in ihrem Leben auftauchte und schließlich ohne ein Wort wieder verschwand. Aufgerüttelt durch die Briefe von Rachel macht sich Jade auf die Spurensuche nach dem gemeinsamen Vater und erfährt die Geschichte seines tragischen Doppellebens.
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