365-mal hat Peter Handke aus Schlaf und Traum im Erwachen einen Satz geborgen und aufgeschrieben. So ist ein Buch entstanden, das jeden Tag für Tag begleiten kann. Jeder kennt diese Augenblicke zwischen Schlaf und Nichtschlaf noch vor dem wirklichen Wachsein, wenn aus dem Gemisch von Tagesresten und Träumen sich Bilder und Wörter zu halben und ganzen Sätzen verbinden wollen, meist aber zerrinnen, ehe sie Form angenommen haben. Peter Handke hat die Fähigkeit, solche Sätze zu fassen und so seinen Tagebüchern ein Nachtbuch zur Seite zu stellen. Es sind Sätze, deren Herkommen so rätselhaft ist wie ihr Weiterwirken offen. Ihr Zauber entfaltet sich wie eine Rose von Jericho im Wasser: Ob sie wie Teile einer alten Erzählung klingen oder wie der Beginn einer neuen – sie blühen auf und zeigen sich unverwechselbar und frisch wie der junge Tag.
Deine Meinung zu »Ein Jahr aus der Nacht gesprochen«
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