Die Mauer schwankt

  • Berlin: B. Cassirer, 1935, Seiten: 380, Originalsprache
  • Berlin: Universitas, 1939, Titel: 'Die Pflicht', Seiten: 380, Originalsprache
  • Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1983, Seiten: 285, Originalsprache
Die Mauer schwankt
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Als Spross einer geradlinigen Beamtenfamilie steht auch für den Baumeister Johannes von Süde fest, dass er einen gesicherten Weg im Staatsdienst einzuschlagen hat, wo er "seine Pflicht tun" wird, wohingegen Johannes jedoch wallendes Künstlerblut in sich fühlt. Nach Italien gereist, ist er von der geheimnisvollen Untergrundkämpferin Orloga fasziniert; die Zeit verbringt er wie in einem Traum, bis Orloga von der Polizei erschossen und Johannes ausgewiesen wird. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg also entsagt Johannes dem Süden, gleichbedeutend mit Freiheit, Künstlertum und Abenteuer, um mit seinen Schwestern Emilie und Mary in den Osten des Deutschen Reiches zu ziehen. In dieser Abgeschiedenheit wird Johannes von Süde alsbald von einer Pedanterie und einem Pflichtbewusstsein ergriffen, die schon fast an Manie grenzen: Zwanghaft versucht er, seine Erfüllung in der gewissenhaften Ausführung seiner Arbeit zu finden, in Selbstbeschränkung und Disziplin, in Unnachgiebigkeit sich selbst, seinen Untergebenen, den Bittstellern und seiner Familie gegenüber. Als die Stadt in einer ersten russischen Angriffswelle im Ersten Weltkrieg zerstört wird, erhält Johannes die Chance, nach der er allem Anschein nach immer verlangt hat: Eine komplette Stadt wieder neu aufzubauen. Er scheitert aber an sich selbst, an den Umständen und sich quer stellenden einflussreichen Ortsansässigen.

Die Mauer schwankt

Wolfgang Koeppen, B. Cassirer

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