Authentisch, unmittelbar und aufrüttelnd Serhij Zhadan gilt als Rockstar unter den ukrainischen Autoren, gleichzeitig ist er einer der wenigen, die auch während des Krieges im Osten der Ukraine geblieben sind. In seinem aktuellen Roman "Mesopotamien" (Suhrkamp) singt er ein poetisch kraftvolles Lied auf seine Heimatstadt Charkiw. Als Autor und Musiker tritt Zhadan regelmäßig vor Soldaten an der Front auf. In "Laufen ohne anzuhalten" erzählt er authentisch und aufrüttelnd wie kein anderer von einem Krieg, der in der westlichen Öffentlichkeit fast schon wieder vergessen ist. Wunden der Gesellschaft in der Ostukraine - die menschliche Dimension des Krieges Ein Ort in der Ostukraine, ein Tag im Leben eines jungen Mannes, eine folgenschwere Entscheidung: Er wird in den Krieg ziehen - doch wie nehmen Familie und Freunde diese Nachricht auf? Vom Taufpaten über die ehemalige Lehrerin bis zur Ex-Frau: In seinen folgenden Begegnungen kommen die Wunden der Menschen in diesem Landstrich zum Vorschein, die zugleich die Wunden der ukrainischen Gesellschaft sind. Mit großer Unmittelbarkeit und poetischer Kraft schildert Serhij Zhadan die Psyche seines Landes und rückt damit die menschliche Dimension dieses Krieges in den Mittelpunkt.
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