Sentimentale Reisen

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Im April 1989 wurde eine weiße Endzwanzigerin auf ihrer abendlichen Laufrunde durch den Central Park überfallen und vergewaltigt. Sie überlebte den Angriff lebensgefährlich verletzt, sechs farbige Jugendliche wurden angeklagt. Der darauf folgende Strafprozess hielt New York über Monate in Atem. In ihrer titelgebenden Reportage Sentimentale Reisen beschäftigt Joan Didion allerdings weniger der Vorfall selbst als viel mehr die öffentliche Debatte und die sie bestimmende »sentimentale« Sehnsucht danach, die oft frustrierend komplexe Realität auf verein fachende Narrative von Gut und Böse, Schwarz und Weiß zu reduzieren. In diesem und den weiteren Essays und Reportagen aus den 80er und frühen 90er Jahren widmet sich Didion unterschiedlichen Phänomenen ihrer Zeit, die ihr an den exemplarisch ausgewählten Orten Washington, New York und Kalifornien begegnet sind. Indem sie von Momentaufnahmen der amerikanischen Gegenwart ausgeht und von persönlichen Begegnungen mit Schauspielern, Politikern und anderen Figuren des öffentlichen Lebens, zeigt sie die Sehnsüchte und Widersprüche, die Denkmuster und Handlungsweisen auf, die den Geist jener Jahre prägen.

Sentimentale Reisen

Joan Didion, Ullstein

Sentimentale Reisen

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