Eine wunderbar feinfühlige Geschichte über eine aussergewöhnliche Freundschaft
„Hör mit bitte zu, Eddie“, sagte sie aufgeregt und sehr entschieden. „ Du kannst jetzt nicht mit mir kommen. Es würde das Ende unserer kleinen Familie bedeuten.“ Paula wusste, dass Edward lieber sterben wollte, als ohne sie weiterzuleben. Das sei falsch, sagte sie, und ermahnte ihn dringlich, sich nicht aufzugeben. Als er schliesslich zustimmte, brachte sie dem Mann, mit dem sie neunundsechzig Jahre verheiratet war, ein Ständchen. (Zitat aus «Dinner mit Edward» von Isabel Vincent)
Edward kommt nur schwer über den Tod seine Frau Paula hinweg. Er ist am Boden zerstört und sein Lebenswille gebrochen. Nur mit grösster Mühe kann er sich an das gegebene Ver-sprechen halten, sein Leben nicht zu beenden. Seine beiden Töchter leben im Ausland und können sich nicht um ihren Vater kümmern. Die eine Tochter, Valerie, bittet ihre beste Freundin Isabel, sich mit ihrem Vater zu einem Essen zu treffen, um ihn von seinem Kummer abzulenken.
Isabel ist erst kürzlich nach New York gezogen, um als Journalistin bei einer Zeitung zu ar-beiten. In ihrer Ehe läuft es nicht gut und sie macht sich um die Auswirkungen auf ihre kleine Tochter und ihre Zukunft Sorgen. Als ihre Freundin Valerie sie bittet, sich von ihrem Vater Edward zu einem Abendessen einladen zu lassen, ahnt sich nicht, welche aussergewöhnliche Freundschaft daraus entstehen wird.
Schon bald treffen sich Isabel und Edward wöchentlich zu köstlichen Abendessen, welche er zubereitet. Er liebt es, alles mit Genuss und viel Liebe zum Detail herzustellen. Das gilt nicht nur für das Kochen, das Einkaufen oder das Herstellen eines Möbelstücks für die Wohnung. Auch das sorgfältige Schreiben eines literarischen Texts ist Bestandteil von Edwards Repertoire. Mit äusserster Sorgfalt widmet er sich stets seinen Aufgaben. Isabel geniesst die wöchentlichen Zusammenkünfte mit dem über neunzigjährigen Edward sehr. Die anregenden Gespräche und die guten und folgerichtigen Ratschläge helfen ihr in ihrer schwierigen Lebenssituation. Und die Abendessen sind kulinarische Höhepunkte. Als sich die Lebensumstände für Isabel verbessern, lässt der Kontakt zu Edward nach. Eine neue Liebe beansprucht immer mehr Zeit und sie verbringt die Wochenenden nicht mehr in der Stadt. Doch noch immer ist Edward in Isabels Gedanken präsent. Bis sie sich der Endlichkeit bewusst wird.
Eine wunderbar feinfühlige Geschichte über eine aussergewöhnliche Freundschaft, gespickt mit ausführlichen Beschreibungen der gekochten Abendessen.
Isabel Vincent ist eine kanadische Journalistin. Sie schreibt heute für die New York Post. Ihre Sachbücher wurden mehrfach ausgezeichnet.
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