Der Blumensammler

  • Tropen
  • Erschienen: Januar 2018
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  • München: Tropen, 2018, Seiten: 346, Übersetzt: Dorothee Merkel
Der Blumensammler
Der Blumensammler
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Julian Hübecker
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Belletristik-Couch Rezension vonDez 2018

Hinter dem Spülkasten der Toilette, inmitten der ekelhaften Kruste, die sich um die Keramik gelegt hatte, wuchs eine derart leuchtende Blume, dass er bei ihrem Anblick rückwärts sprang, als wäre sie eine tropische Spinne, die ihm mit aufgestellten Bei

Sechs einzigartige Blumen, jede von ihnen mit besonderem Charakter und so selten, dass kaum einer sie je zu Gesicht bekommt. Doch Peter Manyweathers hat es sich zur Aufgabe gemacht, sie zu finden. Noch ahnt er nicht, dass auch seine große Liebe auf ihn wartet und dass er um diese wird kämpfen müssen.

Eine Expedition zu seltenen Blumen und die Suche nach dem großen Glück

Peter Manyweathers ist fasziniert: ein alter Liebesbrief hält sich in einem Bibliotheks-Buch versteckt und fällt ihm nur zufällig in die Hände. Es sind aber nicht die Liebesbekundungen, die ihn in seinen Bann schlagen, sondern sechs seltene Blumen, die darin genannt werden. Deren Einzigartigkeit ist es, die den Verfasser des Briefes stets an seine Geliebte denken lassen – und das, obwohl einige so unschöne Namen tragen, wie „schafsfressende Blume“ oder „Todesblume“. Doch selbst diese Pflanzen sind für ihn ein perfektes Symbol für ihrer beider Liebe.

Peter, der eigentlich Wohnungen von Verstobenen reinigt, gehen die geheimnisvollen Blumen nicht mehr aus dem Kopf. Was macht sie so besonders? Von nun an beschließt er, mehr über die Gewächse herauszufinden, und lernt auf diesem Weg den Psychologen Hens Berg kennen, der ebenfalls für Blumen eine kleine Leidenschaft hegt. Daher beschließen sie, sich auf die weite Reise zu machen, um alle sechs Blumen zu finden.

30 Jahre später kämpft sich Dove Gale durch die Trostlosigkeit seines Lebens. Adoptiert, seine Pflegeeltern tot, der Uni verwiesen und ohne berufliche Perspektive, hält er sich mit einem unterbezahlten Job über Wasser. Doch sein Leben nimmt eine unerklärliche Wendung, als er wie aus dem Nichts Flashbacks bekommt, so lebendig, als würde er es selbst erleben. Allerdings ist es die Geschichte eines anderen: von Peter Manyweathers.

Was verbindet die beiden Männer? Schließlich scheinen beide Leben untrennbar miteinander verknüpft zu sein – und all das geht zurück auf eine Reise zu den einzigartigsten Blumen.

Eine fantastische Reise, die die Lust nach dem Unbekannten weckt

Zugegeben, das Buch beginnt unglaubwürdig: ein alter Professor sitzt in einem Tauchboot in dreitausend Meter Tiefe fest, wird aber Dank eines Wals gerettet, der sich sterbend im Greifarm des Bootes verfängt und dieses dann an die Oberfläche zieht. Doch hinterfragt man diesen Teil des Buches nicht, sondern lässt sich einfach auf die Geschichte ein, erwartet einen etwas Außergewöhnliches.

Das bunte, exotische Cover verrät bereits so einiges: die Welt der Blumen ist divers an Formen und Farben. Und tatsächlich könnte man meinen, dass mit jeder fortschreitenden Seite ein blumiger Duft dem Leser entgegenweht – so klar und deutlich beschreibt Whitehouse seine Blumen. Gekonnt schafft er es, die Besonderheiten der Pflanzen hervorzuheben und diese in die Geschichte einzusäen, vor allem auch wegen seines unkomplizierten Schreibstils.

Sowohl Peter als auch Dove sind interessante Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein können. Doch vor allem das macht den Reiz aus, wissen zu wollen, wie diese zwei Persönlichkeiten zueinander passen. Dem aufmerksamen Leser wird schnell bewusst sein, worauf das ganze hinausläuft. Und ja, dies macht einen großen Teil der Wahrheit aus. Aber zum Ende hin schafft es der Autor doch, eine nicht unerhebliche Überraschung bereitzuhalten, die die Geschichte vollends abrundet.

Fazit:

Eine Geschichte voller Sehnsucht nach dem Unbekannten, der Liebe und der Einzigartigkeit. David Whitehouse ist ein hervorragender Autor, dessen Geschichten eine eigene Durchschlagskraft haben.

Der Blumensammler

David Whitehouse, Tropen

Der Blumensammler

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