Die Kirschen der Madame Richard

Die Kirschen der Madame Richard
Die Kirschen der Madame Richard
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Monika Wenger
811001

Belletristik-Couch Rezension vonApr 2019

Eine leichte, flüssig geschriebene Geschichte mit viel Charme und französischem Lebensgefühl

Im Süden von Frankreich, in einem kleinen Dorf nahe der spanischen Grenze, stösst Miriam während eines Ferienaufenthaltes auf ein altes, leerstehendes Haus mit einem grossen verwilderten Kirschgarten. Spontan beschliesst sie, dieses Haus zu kaufen und an diesem Ort sesshaft zu werden. Allerdings gibt es noch so einiges zu tun, damit die Liegenschaft und der Garten wieder auf Vordermann sind. Viele Hürden und Hindernisse stellen Miriam auf die Probe. Hält sie Stand oder kehrt sie in ihr altes Leben zurück?

Eine unverhoffte Erbschaft veranlasst Miriam das regnerische Hamburg zu verlassen und nach Südfrankreich in den Urlaub zu fliegen. Hier im Süden lässt sie sich treiben und geniesst die Tage an der Sonne. Sie fährt mit dem Bus über Land und steigt dann zufällig in Montbolo aus. Auf ihren Streifzügen durch den Ort entdeckt sie ein leerstehendes Haus mit einem grossen wunderschönen Kirschgarten. Sie verliebt sich in das Anwesen und beschliesst spontan, das verwilderte Grundstück samt Haus zu kaufen.

Die Herausforderungen für Miriam sind bald zahlreich: weil das Haus lange nicht bewohnt war, muss es erst von Grund auf gereinigt und ausgebessert werden. Es gibt keinen Strom und das Haus verfügt nur über einen anspruchsvollen Holzofen. Mit Hilfe des Maklers besorgt sich Miriam gleich nach der Schlüsselübergabe die ersten dringend benötigten Utensilien. Ab sofort stehen viele lange, arbeitsreiche Tage an. Die Kirschbäume im Garten müssen so rasch als möglich geschnitten werden, damit eine gute Ernte garantiert ist, Unkraut muss entfernt und Wege ausgebessert werden. Arbeit ohne Ende. Für die Pflege der Kirschbäume holt sich Miriam jedoch Hilfe und engagiert einen Gärtner. Dieser schliesst im Dorf Wetten ab, wie lange Miriam wohl durchhalten wird und er ruiniert beinahe ihre wunderschönen Bäume. Trotz den Schwierigkeiten ist Miriam glücklich. Sie lebt sich langsam im Dorf mit nur 185 Einwohnern ein und findet in der jungen Paulette und der älteren Micheline Freundinnen. Einzig ihr direkter Nachbar Philippe bereitet ihr Kopfzerbrechen und manchmal auch schlaflose Nächte.

Fazit:

Eine leichte, flüssig geschriebene Geschichte mit viel Charme und französischem Lebensgefühl. Bewundernswert, wie Miriam so total spontan beschliesst, dieses Haus im Süden zu kaufen, fast alles auf eine Karte setzt und das bisherige Leben komplett umkrempelt. Bezaubernd die vielen kleinen Details rund um die Gartenpflege. Originell ist die Idee mit dem im Dachstock gefundenen Gartentagebuch von Gaston, dem ehemaligen Besitzer. Die Beschreibungen veranlassen Miriam, den Garten genauer unter die Lupe zu nehmen und die verborgenen Schönheiten wieder ans Tageslicht zu bringen. Ebenfalls verlockend sind die Beschreibungen zu den Vorbereitungen zum Kirschenfest und die damit verbundenen Back- und Kochaktivitäten der Teilnehmer. Das alles verleitet zum Träumen und verbreitet eine wunderbare, zauberhafte Stimmung. Und selbstverständlich spielt die Liebe auch in dieser Geschichte eine Rolle. Lesen, geniessen und vom Süden träumen.

Die Kirschen der Madame Richard

Tania Schlie, MIRA Taschenbuch

Die Kirschen der Madame Richard

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