Gemütliche Lektüre trotz ernster Themen
Ana Abovicz ist Serbin und lebt mit ihren Zwillingen in Köln. Ihre Aufenthaltsgenehmigung läuft in achtundzwanzig Tagen ab und dann muss sie Deutschland verlassen - das Land, in dem sie aufgewachsen ist und lebt, ihre Heimat. Eine Anstellung mit regelmäßigem Einkommen könnte dies verhindern. Doch Ana erhält Absage um Absage - und der Abschiebetermin rückt näher…
Der Drei-Punkte-Plan
Ana verzweifelt zunehmend. Die Anstellung in einem jungen Start-Up-Unternehmen kommt nicht zustande - dabei wäre der Job die Rettung gewesen und hätte verhindert, dass sie Deutschland verlassen müsste. Ein Glück, dass Ana in ihrem Viertel gut aufgehoben ist: Ihre Hilfsbereitschaft wird von ihren Nachbarn geschätzt, und diese Wertschätzung zeigt sich auf vielfältige Weise.
Mit ihrer Freundin Ella arbeitet Ana einen Drei-Punkte-Plan aus: Punkt 1 (am wichtigsten): einen Job ergattern; Punkt 2 (wäre schön): einen geeigneten Ehemann suchen; Punkt 3 (nur im äußersten Notfall): den Vater der Zwillinge für einen Vaterschaftstest finden.
Punkt 1 und 2 sind rasch abgehakt, obwohl Ana die Hoffnung nie ganz aufgibt. Da bleibt nur noch Punkt 3 - doch der Vater der Zwillinge ist als Musiker auf der ganzen Welt zu Hause. Er könnte Ana helfen, indem er die Vaterschaft anerkennen würde. Doch er ist schwer auffindbar, die Nachforschungen gestalten sich schwierig und die Mails laufen ins Leere. Und die Zeit läuft!
Viel kölscher Charme
Mit großer Leichtigkeit und viel kölschem Charme nimmt sich Sylvia Deloy aktueller Themen wie Abschiebung, Ausländer und Arbeitslosigkeit an. Obwohl es sehr ernste Themen sind, gelingt es der Autorin, mit einer gewissen Unbeschwertheit darüber zu schreiben. Die Figuren sind liebenswert und realitätsnah, ihr Optimismus unverwüstlich. Eingebettet in ihrem Kölner Viertel erfahren die Beteiligten, was Freundschaft und Zusammenhalt bedeuten und wie Gemeinschaft gelebt wird - wichtige und nicht zu unterschätzende Faktoren in der heutigen Zeit.
Der Einstieg in die Geschichte gestaltet sich etwas zähflüssig, aber dann nimmt der Plot Fahrt auf und die Spannung steigt stetig. Wird Ana es schaffen?
Fazit
Sylvia Deloy hat viele Themen in diesen Roman gepackt: alleinerziehende Mütter, Arbeitslosigkeit, Integration, Freundschaft, Solidarität und natürlich Liebe. Trotz dieser vielen, zum Teil sehr ernsten Themen, ist die Geschichte unaufgeregt und gemütlich. Sie zeigt, dass es mit einer positiven Grundeinstellung, mit gutem Willen und mit lieben Menschen gelingen kann, Unmögliches möglich zu machen.
Deine Meinung zu »Das Glück ist zum Greifen da«
Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!