Die einzige Geschichte

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  • Erschienen: September 2020
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- OT: The Only Story

- aus dem Englischen von Gertraude Krueger

- TB, 304 Seiten

Die einzige Geschichte
Die einzige Geschichte
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Sandra Dickhaus
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Belletristik-Couch Rezension vonOkt 2020

Die Liebe des Lebens ist fast 30 Jahre älter

Paul ist neunzehn und lernt im Tennisclub die Liebe seines Lebens kennen. Doch diese hat einen Haken: Susan ist fast dreißig Jahre älter als er, verheiratet und hat zwei Kinder. Das hält die beiden allerdings nicht auf, sich für einander zu interessieren, und auch der Fakt, aus dem Tennisclub ausgeschlossen zu werden, lässt sie nur noch näher aneinander rücken. Sie erleben alles zusammen: die ersten eher sperrigen Versuche der körperlichen Liebe, das Zusammenziehen und die Kämpfe gegen spießbürgerliche Ansichten. Dann kommt doch alles anders, der Nebel lichtet sich und ein ausgemachtes Problem belastet die Beziehung der beiden, das lebenslange Konsequenzen nach sich zieht ...

In der Rückschau erzählt Paul seine Liebesgeschichte zu einer älteren Frau, die gemeinsam mit ihm auf das Einhalten gesellschaftlicher Konventionen verzichtet. Mit zunehmendem Alter und der Intensität ihrer Beziehung wird ihm allerdings klar, dass er so nicht mit Susan leben kann und die Anforderungen viel immenser sind, als er je gedacht hätte. Diese große Liebesgeschichte lässt ihn allerdings nicht mehr los - sein Leben lang.

Vielversprechendes Thema, aber sperrige Umsetzung

Der Inhalt des Romans scheint vielversprechend, auch die Thematik lässt einiges erwarten. Allerdings erweist sich der Einstieg in die Geschichte als sehr sperrig und langatmig. Man sitzt mitten in der Erzählung und möchte den Ich-Erzähler persönlich zur Eile antreiben, endlich mal auf den Punkt und das Wesentliche zu kommen. Seine einzelnen Schilderungen wirken chaotisch und die ausschweifenden Beschreibungen sowie das ständige Kommen von Hölzchen auf Stöckchen werden dem Grundgedanken des Geschehens nicht gerecht, da es sich immerhin um eine ernsthafte Thematik handelt. Doch ganz so ernst kommt dies nicht herüber; der Autor hat einige ironische, zum Teil zynische Anmerkungen und humoristische Rückschauen in den Mund Pauls gelegt, die zum Schmunzeln und gelegentlichen Lächeln animieren. Trotzdem nimmt das Ganze erst nach der Hälfte des Romans wirklich Fahrt auf, das allerdings nur für wenige Seiten, bis es wieder so dahinplätschert. Sehr unbefriedigend.

Geschickt allerdings erweist sich gegen Ende der Wechsel der Erzählperspektive, der noch einmal aufhorchen lässt. Auch die Sprache ist angenehm und flüssig zu lesen, wenn da nicht diese ausschweifenden Beschreibungen von Belanglosigkeiten wären. Allein die Erkenntnisse und Weisheiten über die Liebe machen hellhörig und geben dem Roman einen philosophischen Klang.

Fazit

Ein vom Prinzip her guter Grundgedanke des Inhalts der Erzählung rund um Paul und seine Geliebte Susan, die in ihrer Tragik ein schwarzes Ende zu nehmen scheint. Leider kann der Funke nicht überspringen und dem ernsten Thema gerecht werden, dazu schweift der Autor viel zu sehr ab und kommt nicht auf den Punkt. Allein seine poetischen Reflektionen und Weitsichten würzen die Ausschweifungen ein wenig.

Die einzige Geschichte

Julian Barnes, btb

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