Bretonischer Zitronenzauber

  • Heyne
  • Erschienen: April 2021
  • 0

- TB, 350 Seiten

- mit Rezepten zum Nachbacken

Bretonischer Zitronenzauber
Bretonischer Zitronenzauber
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Monika Wenger
701001

Belletristik-Couch Rezension vonApr 2021

Eine wunderbare Bäckerin

Mona ist sehr traurig über den Verlust ihrer Oma Fine. Die beiden haben sich gut verstanden, sind sich sehr nahe gewesen. Gemeinsam in der Küche zu stehen und zu backen - das war ihrer beiden große Leidenschaft. Nun ist Oma Fine nicht mehr da, und Mona muss ohne sie auskommen. Im Nachlass findet Mona unter anderem das handgeschriebene Rezept für eine ganz besondere Zitronentorte, auf der Rückseite eine Auflistung verschiedener Mädchennamen und einen Hinweis auf eine Pension in der Bretagne. Monas Neugier ist geweckt und sie macht sich auf Spurensuche in das Land der Bretonen ...

Nur Frauen

In Monas kleiner Familie gibt es nur Frauen. Die Männer sind entweder verstorben oder nicht geblieben. Nach Oma Fines Tod gibt es nur noch Mona und ihre Mutter. Deshalb ist es für Mona extrem wichtig, irgendwelche Spuren ihrer Uroma Helene zu finden. Vielleicht gibt es in Frankreich noch Verwandte, sozusagen Familienzuwachs für Mona. Denn Tatsache ist, dass Uroma Helene mit einem Kind, Oma Fine, aus der Bretagne zurückgekehrt ist. Dort, in der Bretagne, hat sie eine Weile gelebt und gearbeitet. Über den Vater der Kleinen hat sie jedoch all die Jahre beharrlich geschwiegen. Auf Grundlage der gefundenen Hinweise will Mona sich nun unbedingt auf Spurensuche nach ihrem Uropa begeben. Eben erst hat sie die Beziehung zu ihrem Freund Daniel beendet, und ihre Ferien stehen an. Die Gelegenheit für eine Reise scheint günstig, und ein wenig Abstand zu den Dingen könnte helfen.

Die Reise wird für Mona nicht nur eine Suche nach ihren Vorfahren, sondern auch ein Abenteuer der ganz besonderen Art. Sie, die gerne alles im Voraus plant, muss plötzlich improvisieren und flexibel sein. Aber wie schon ihre Oma sagte: «Man muss ja schliesslich mit einem Punkt anfangen, wenn man eine Linie ziehen will.»

Nachdem einige Spuren im Sand verlaufen sind, wird Mona in einem kleinen Dorf an der Küste fündig. Noch fehlen Teile im Puzzle - doch sie kann mit großartiger Unterstützung rechnen ...

Hannah Luis lässt ihre Protagonistin auf der Spurensuche nach Uroma Helene und dem Uropa an die wilde Nordwestküste der Bretagne reisen. Dort lernt sie nicht nur Spezialitäten der Gegend kennen, sondern auch ganz besondere Menschen und eine traumhafte Landschaft. Die Autorin verbindet die Backleidenschaft der Hauptfigur, die Bretagne und die Suche nach den Vorfahren zu einer zauberhaften Reise. Sie setzt den Charme der Landschaft gekonnt in Szene und lässt den Leser mit Mona mitfiebern und -leiden. Gewissermaßen als Zugabe, gibt es am Ende noch einige Rezepte der im Buch erwähnten Spezialitäten. Das versüßt das Ende im wahrsten Sinne des Wortes.

Sieht man von einigen Längen und Wiederholungen ab, ist es eine leichte, locker geschriebene und unterhaltsame Lektüre mit viel bretonischem Charme.  

Fazit

Die Suche nach den Vorfahren wird mit vielen Leckerbissen versüßt und beschert Mona nicht nur neue Erkenntnisse, sondern auch unerwartete Begegnungen und neue Freundschaften. Eine lockere und leichte Lektüre, welche die Schönheiten der bretonischen Landschaft sehr reizvoll zu zeigen vermag.

Bretonischer Zitronenzauber

Hannah Luis, Heyne

Bretonischer Zitronenzauber

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