Die Falkenbach-Saga: Das Unrecht der Väter
- Tinte & Feder
- Erschienen: November 2020
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- Bd. 1
- TB, 346 Seiten
Start der Falkenbach-Saga
1936 leben die drei früheren Kriegskameraden Paul-Friedrich von Falkenbach und die Gebrüder Wilhelm und Heinrich Lehmann in Bernried am Starnberger See. Jeder der drei führt ein eigenes florierendes Unternehmen: In den Firmen der Lehmanns arbeiten bereits die eigenen Söhne mit; der Falkenbach-Sohn Gustav lebt in Berlin und schließt demnächst das Medizinstudium ab.
Die Nazis sind an der Macht und haben immer mehr Einfluss. Gustavs Schwester Wilhelmine steht dieser Entwicklung kritisch gegenüber. Eines Tages taucht in Bernried Erna Behrend auf - die Tochter eines gefallenen Kriegskameraden. Sie ist auf Ungereimtheiten bezüglich des Todes ihres Vaters gestoßen und forscht auf eigene Faust nach. Die drei Freunde aus dem ersten Weltkrieg hüten ein schreckliches Geheimnis und wollen die Ermittlungen der jungen Frau auf jeden Fall unterbinden. Für sie alle steht die gesamte Existenz ihres gutbürgerlichen Luxus auf dem Spiel ...
Familiengeschichte mit vielen Geheimnissen
Mit diesem Buch startet die Autorin Ellin Carsta eine mehrbändige Reihe. Die Geschichte ist in die damaligen historischen Begebenheiten gut eingebunden. Sie gibt wieder, wie etabliert die Herrschaft der Nazis 1936 war und sie immer mehr an Macht gewinnen. Im Auftaktband stellt uns die Autorin die Protagonisten vor, die sich hauptsächlich auf die Familienmitglieder der drei Familien beschränken und damit überschaubar bleiben. Die Charaktere sind authentisch, wobei es aber keiner Figur gelingt, besondere Sympathien im Leser hervorzurufen. Die drei männlichen Hauptprotagonisten sind sehr unterschiedlich und jeder hat seine eigene kleine Geschichte in der Familie. Man darf gespannt sein, wie sich die einzelnen Figuren zukünftig noch entwickeln werden; hier sei als Beispiel die junge Wilhelmine von Falkenbach genannt, die unerschrocken trotz ihres Geschlechts ihre Meinung vertritt, selbst wenn es gegen die Regierung der Nazis geht. Neben den drei Kriegskameraden hütet auch Clara Falkenbach, Gustavs Frau, ein besonderes Geheimnis. Doch muss sich der Leser mit der Auflösung noch gedulden, denn keines dieser Geheimnisse wird in Teil 1 aufgelöst - eher im Gegenteil: Der Epilog aus dem Jahr 1937 endet mit einen besonderen Cliffhanger und weckt im Leser die Lust, sofort mit der Lektüre von Band 2 beginnen zu können.
Genug Potential frei für die nachfolgenden Bände
Der Teil Das Unrecht der Väter führt uns zunächst in die Geschichte ein. Er offenbart uns mehrere Erzählstränge, die offen bleiben und deren Lösung erst in einem späteren Teil der Saga präsentiert wird. Das Buch lässt sich durch den eingängigen Schreibstil flott lesen und hätte gern auch schon etwas länger als die 340 Seiten sein können. Die offene Handlung macht Lust auf mehr und bietet noch genug Potential für die Autorin nach oben.
Die Covergestaltung ist dem Tinte&Feder-Verlag ansprechend gelungen: Das treffend gewählte Bild ist sepiafarben gehalten und passt thematisch sehr gut.
Fazit
Das Unrecht der Väter reiht sich in die derzeitige Flut der Familiensagen rund um die Nazizeit ein. Trotzdem lohnt sich die Lektüre und man ist gespannt, wie die Geschichte nun weitergehen wird.
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