Wintervanille

  • Blanvalet
  • Erschienen: September 2019
  • 0

- TB, 480 Seiten

- Bd. 1 [Kalifornische Träume]

Wintervanille
Wintervanille
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Alexandra Hopf
811001

Belletristik-Couch Rezension vonDez 2020

Start der Reihe 'Kalifornische Träume'

Cecilia (von Freunden Cece genannt) lebt im kalifornischen Napa Valley, welches eigentlich als Weinanbaugebiet bekannt ist; dort führt sie allein die Vanillefarm ihres verstorbenen Vaters. Leider ist auch ihre Mutter sehr früh gestorben, und sie hat eigentlich nur die etwas extrovertierte Großmutter Angi als Verwandte. Ihre beste Freundin Julia steht ihr ebenfalls sehr nahe. Beide Frauen verbindet, dass sie Pech in der Liebe haben, und so widmen sie sich hauptsächlich ihren Geschäften: Julia führt einen Sandwich-Laden und Cece eben die Vanillefarm. Sie baut diese nicht nur an, sondern stellt in liebevoller Arbeit auch ein Sortiment von Produkten - z.B. Vanilleplätzchen - her. Kurz vor Weihnachten bringt ein TV-Sender über die "Vanilleflüsterin" eine Reportage. Durch diesen Bericht wird der junge attraktive Hotelbesitzer Richard Banks auf sie aufmerksam und ist sofort fasziniert von Cece. Um sie kennenzulernen organisiert er ein Gewürzseminar in seinem Hotel am Lake Tahoe, zu dem er sie einlädt. Cece nimmt nur unter der Voraussetzung teil, dass sie ihre Assistentin zu dieser Woche mitbringen darf. Kurzerhand gibt sie Julia als solche aus, um so mit ihr zusammen ein paar schöne Urlaubstage im Luxusresort verbringen zu können. Wie wird die Woche am eingeschneiten Lake Tahoe verlaufen?

Unterhaltsame Lektüre für kuschelige Winterabende

Mit dem Titel Wintervanille versetzt uns Manuela Inusa in winterliche Stimmung - deshalb kann man es als anspruchslose, aber durchaus nette Unterhaltung für triste Herbst- oder Winterabende empfehlen. Das Buch spielt um die Weihnachtszeit, und auch das Gewürz Vanille verbindet man gern mit dieser Zeit des Jahres. Neben einer netten Storyline erfährt der Leser auch einiges Wissenswerte über den Vanilleanbau. Neben einem überschaubaren Anteil an Lovestory haben die Protagonisten eine interessante Lebensgeschichte, die teilweise im Verlauf des Buches in Rückblenden erzählt wird; manche Informationen kann man den Dialogen entnehmen.

Authentische Charaktere können überzeugen

Sehr überzeugend und glaubwürdig stellt die Autorin ihre Protagonisten ins rechte Licht: Man nimmt Cece die große Liebe zu ihrer Arbeit ab. Zudem gelingt es ihr, den Leser mit dem Anbau und der Verwendung der Vanille zu verzaubern. Cece ist eine starke Persönlichkeit, die dies alles ohne die Unterstützung ihrer Eltern bravourös meistert.

Auch Julia hat so einiges hinter sich. Doch beide Frauen sind so fest miteinander verbunden, dass sie alle schweren Zeiten der Vergangenheit gemeistert haben. Die Freundschaft der beiden ist unerschütterlich; von so einer Verbundenheit kann man nur träumen.

Auch der männliche Protagonist, Richard Banks, hat es trotz seines Reichtums, in dem er aufgewachsen ist, nicht leicht gehabt. Er ist ein gutes Beispiel dafür, dass man im Leben nicht unbedingt glücklich ist, nur weil man viel Geld besitzt. Allerdings kann er nicht so polarisieren wie die weiblichen Protagonisten des Buches. Ihm fehlt der rechte Biss und er könnte gern etwas männlicher dargestellt werden. Die blinde Verliebtheit und alles was er dafür auf sich nimmt erscheint fast unglaubwürdig und zeichnet ihn als sehr verweichlichten Charakter.

Besonderes Highlight am Ende des Buches

Manuela Inusa hat einen einfachen, aber erfrischenden Schreibstil, der es einem leicht macht, das Buch rasch zu lesen. Die Handlung ist teilweise recht interessant, wenn es eben um die Vanille an sich geht oder um die problematische Vergangenheit der Protagonisten. Somit liest sich der Roman flüssig weg. Am Ende des kurzweiligen Buches erwartet den Leser noch eine besondere Überraschung - nämlich alle Rezepte zu den im Buch vorkommenden Vanilleprodukten. Besonders hervorzuheben ist hier das Rezept der in der Geschichte so bedeutenden Vanilleplätzchen.

Fazit

Als nette Lektüre für zwischendurch absolut empfehlenswert; man darf nichts besonders Anspruchsvolles erwarten. Wer kurzweilige Unterhaltung mit weihnachtlichem Flair sucht, liegt hier richtig. Die Leseprobe zum Nachfolgebuch Orangenträume verspricht in diese Richtung eine weitere Empfehlung.

Wintervanille

Manuela Inusa, Blanvalet

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