The Boob Bucket List
Lacey ist 25 und bekommt eine folgenschwere Diagnose: Aufgrund einer sogenannten BRCA1-Mutation steigt ihre Gefahr, an Brustkrebs zu erkranken, exponentiell. Das stellt Lacey vor eine schwere Entscheidung: Soll sie das Risiko eingehen, oder sich ihre Brüste amputieren lassen? Kurzerhand stellen Lacey und ihre Freundinnen eine Liste zusammen, auf der all die Sachen stehen, die sie (und ihre Brüste) vor einem eventuellen Eingriff noch erleben möchten. Somit ist die Bucket List geboren - und die kann sich sehen lassen: Aktfotos machen, sich oben ohne sonnen, einen Dreier haben … Und so begibt sich die Protagonistin auf ein Abenteuer, bei dem sie gezwungen ist, über den eigenen Schatten zu springen und Dinge zu wagen, die sie für unmöglich gehalten hätte ...
Starkes Thema mit holpriger Umsetzung
Das Thema des Buches ist ein wichtiges und weckt Ängste, die viele Leserinnen sicherlich nachvollziehen können. Genau in diesem Bereich liegt die Stärke des Romans. Der Schreibstil ist locker und greift das Thema Brustkrebs in einer Art, auf die es nicht erdrückend macht und trotz alledem die Ernsthaftigkeit der Thematik nicht aus den Augen verliert. Besonders die erste Hälfte des Buches ist sehr gelungen, man erfährt viel über Lacey, ihr Leben in New York, ihre Jobs in der Modewelt und bei einem Start-Up-Unternehmen; man begegnet ihren Freunden und ihrer Familie. Leider verliert der Roman in der zweiten Hälfte viel von seinem Charme und die Thematik wird zur Randnotiz. Sex wird der Mittelpunkt - was an sich nichts Schlechtes ist, aber dem Buch nicht wirklich zu Gesicht steht und der Protagonistin an Glaubwürdigkeit nimmt. Die Bucket-Liste wird zur Nebensache, und eine toxische Beziehung nimmt ihren Platz ein.
“Brüste sind sexy. Alle mögen sie. Babys mögen Brüste. Männer mögen Möpse. Ich mag meine.”
Lacey ist eine Protagonistin, die zu Beginn des Romans das Zeug dazu hat, sehr interessant zu werden. Sie ist ambitioniert, intelligent und reflektiert. Doch im Laufe des Buches verliert sie ihren Zauber, handelt kindisch und wirkt unsympathisch. Oft sind ihre Entscheidungen für den Leser nicht nachvollziehbar und dadurch frustrierend. Die Beziehung zu ihrer Schwester oder besten Freundin tun dem Roman allerdings gut und dürften durchaus einen größeren Platz einnehmen. Leider hat ein Großteil des Buchs nichts mit der Bucket List zu tun; sie wird zweitrangig zu einer Beziehung, die der Protagonistin und dem Buch nicht guttun.
Fazit
Das Buch ist leichter als das Thema vermuten lässt und erinnert mehr an eine mit Erotikszenen gespickte romantische Komödie. Ich hätte es tatsächlich schöner gefunden, wenn die Bucket List mehr im Mittelpunkt gestanden und man dafür vielleicht auf die ein oder andere Sexszene verzichtet hätte. Dennoch finde ich das Thema des Buches wichtig und gut, dass es hier viele heitere Momente gibt, ohne die Ernsthaftigkeit des Themas zu vernachlässigen.
Deine Meinung zu »Bucket List: Nur wer fällt, kann fliegen lernen«
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