Eintauchen in eine Welt voll französischem Flair und Melancholie
Dominique Brulé ist vierundsiebzig Jahre alt und betreibt in Paris einen kleinen Blumenladen mit Namen «L’étoile manquante», der fehlende Stern. Sein fehlender Stern ist seine verstorbene Frau. Noch immer trauert er um sie. Die Blumen sind für ihn Lebenselixier und durch sie erhält er die Möglichkeit, andere Menschen glücklich zu machen. Er besitzt ein feines Gespür für seine Kunden und dafür, was sie brauchen, wonach sie sich sehnen.
«Niemand von uns ist etwas Besonderes. Das ist das Schlimmste, dass wir nichts Besonderes sind.»
Der Blumenladen von Monsieur Dominique ist Treffpunkt der Freundinnen Donna Mercedes und Donna Tilde - zwei ältere Spanierinnen, welche in jungen Jahren nach Paris gekommen sind. Mercedes hat ihren Ehemann an eine Kellnerin in Grenoble verloren und Tilde hat nie den richtigen Mann kennengelernt. Die beiden Frauen sind genauso einsam wie Monsieur Dominique. Die täglichen Treffen im Blumenladen sind deshalb für alle äußerst wichtig, ja lebensnotwendig.
Als Monsieur Dominique eine Angestellte als Aushilfe sucht, sollte es, wenn immer möglich, jemand mit einem blumigen Vornamen sein. Es meldet sich die junge Spanierin Violeta. Sie ist aus Liebeskummer von Madrid nach Paris geflüchtet. Schüchtern, traurig und doch voller Leben, passt sie ausgezeichnet zu den drei älteren Herrschaften und bringt frischen Wind in den Blumenladen. Beschützerinstinkte erwachen und bald bildet sich eine eingeschworene Gemeinschaft. Diese wird sich schon bald bewähren müssen…
«Manchmal muss man zurückkehren, um zurückzukehren. Manchmal muss man sich vom Ziel entfernen, um sich zu finden.»
Beim Lesen des Romans von Màxim Huerta entsteht eine Stimmung voller Melancholie und Poesie. Die mit viel französischem Flair erzählte Geschichte lässt den Leser in eine andere Welt eintauchen. Die Art, wie Monsieur Dominique mit seinen Blumen umgeht, ist zauberhaft, die Beschreibung der Straßen von Paris wie ein Spaziergang vor Ort. Und auch die Schicksale gehen zu Herzen.
Einerseits völlig entspannt und doch mit einer ganz eigenartigen, tiefen Traurigkeit fließt die Geschichte dahin und lässt den Leser teilhaben am Leben dieser vier ganz besonderen Menschen.
Jeder der vier Protagonisten hat seine Last zu tragen. Unaufgeregt, aber deshalb nicht weniger schmerzhaft tauchen Details aus der Vergangenheit auf. Das Bild fügt sich – langsam, sachte. Wunderbar, was Freundschaft und Liebe bewirken können.
Fazit
Eine Geschichte voller Melancholie. Leise und behutsam erzählt der Roman von großen Verlusten, Einsamkeit, Traurigkeit und kleinen, feinen Glücksmomenten. Màxim Huertas spanische Herkunft spiegelt sich im Schreibstil und der Dramatik; verbunden mit dem französischen Charme, der durch jede Seite des Romans weht, vermittelt er dennoch eine wunderbare Leichtigkeit.
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