Der Kampf der Mandelli-Frauen geht in die nächste Runde
Mit Eleonora ist die dritte Generation Mandelli-Frauen am Wirken. Doch auch sie bekommt den harten Wind in der Baubranche und den Widerstand der Männer zu spüren. Doch nicht nur das: Die Aufträge werden immer weniger und es ist fraglich, wie lange Eleonora die Firma noch wird halten können ...
Rauer Wind
Aurora, die Großmutter, und Rosalba, die Mutter, haben ihr Leben lang für ihr Baugeschäft gekämpft. Nun hat Rosalba die Firma an ihre Tochter Eleonora übergeben. Doch die Zeiten im Baugeschäft sind alles andere als rosig. Eleonora kämpft täglich um neue Aufträge und mit immer neuen Problemen. So ist sie gezwungen, Tiefbauarbeiten anzunehmen, damit sie am Ende des Monats die Löhne für ihre Arbeiter bezahlen kann. Doch des Öfteren muss sie feststellen, dass andere Firmen den Zuschlag erhalten, obwohl sie gleichwertige Offerten abgegeben hat. Als Frau und Halbitalienerin ist sie der Konkurrenz ein Dorn im Auge. Langsam steht der Firma das Wasser bis zum Hals, und eine Besserung der Auftragslage scheint nicht in Sicht. In der Belegschaft macht sich Unmut bemerkbar, und auch im Privatleben läuft es für Eleonora nicht so, wie es sollte.
Drei Generationen – dieselben Herausforderungen
Die Zeiten, als Großmutter Aurora - trotz etlicher Widerstände - das Baugeschäft ihres Vaters übernahm, scheinen sich in Bezug auf Gleichberechtigung nicht geändert zu haben, und so muss auch die Enkelin Eleonora gegen viele Widrigkeiten ankämpfen.
«Gleichberechtigung bedeutet nicht, dass zwei unterschiedliche Wesen dasselbe tun müssen und dabei dem einen aufgrund biologischer Konstanten ein Vorteil oder alternativ ein Nachteil erwächst. Gleichberechtigung bedeutet, dass beide trotz ihrer Verschiedenheit dieselben Chancen im Leben haben. Dass jeder das tut, was er besser kann als der andere, beide Tätigkeiten aber denselben Stellenwert haben und dieselbe Anerkennung erhalten.»
Doch nicht nur das Thema Emanzipation beschäftigt Eleonora - auch das Verhalten der Einheimischen gegenüber fremden Nationalitäten stellt sie vor Herausforderungen und machen ihren Arbeitsalltag nicht einfacher.
Obwohl Eleonora vom Wissen und den Erfahrungen ihrer Mutter und ihres Patenonkels Federico profitieren könnte, verhält sie sich teilweise eigensinnig, gar naiv. Schlussendlich verhilft ihr ihr geliebter Nonno Lorenzo mit seinen Bemerkungen zu wesentlichen Erkenntnissen, und endlich wendet sich das Blatt. Die Zukunft scheint wieder rosiger.
«Anstatt uns in unserer bescheidenen Nische weiterzuentwickeln und uns erneut abzugrenzen, haben wir die anderen kopiert, weil auch sie uns zu kopieren versuchten. Das hielten wir für Fortschritt.»
Nur die Sache mit der Liebe gestaltet sich schwierig und lässt Eleonora zweifeln.
Mit diesem dritten Band schließt die Autorin ihre Mandelli-Saga.
Fazit
Nun ist die dritte Generation Mandelli-Frauen am Zug. Angekommen im Jahr 2015, erzählt die Autorin auch im dritten Band der Mandelli-Saga vom harten Kampf im Baugewerbe, der erneut aufkeimenden Fremdenfeindlichkeit und der abwertenden Haltung gegenüber Frauen. Genau wie die bisherigen Ausgaben ist auch dieses Buch angenehm zu lesen und erzählt von den täglichen Herausforderungen und Anstrengungen Eleonoras, Rosalbas Tochter und Auroras Enkelin.
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