Spionage im Zweiten Weltkrieg
Immanuel Birnbaum arbeitet Anfang der 1940er für den Verleger Gottfried Bermann Fischer in Stockholm. In Schweden fühlt er sich nach seiner Flucht aus Deutschland relativ sicher. Doch dann wird er in einen Sabotageakt hineingezogen, der alles aufs Spiel setzen könnte …
„Während des Zweiten Weltkriegs versammelten sich in Stockholm nicht nur zahlreiche Intellektuelle, sondern auch vermehrt Geheimagenten.“
Immanuel Birnbaum war ein deutscher Journalist, der jedoch als Sohn eines jüdischen Oberkantors das Land mit der Machtergreifung der Nazis verlassen musste. Sein Weg führte ihn nach Schweden, wo er anfangs für den bekannten Verleger Gottfried Bermann Fischer arbeiten durfte. Schnell kam Birnbaum mit antinazistischer Propaganda in Kontakt, was für das damalige neutrale Schweden jedoch sehr gefährlich werden konnte – insbesondere für die dorthin geflüchteten Jüdinnen und Juden.
Welche Rolle Birnbaum schlussendlich innehatte, kann nur noch gemutmaßt werden. Sein Enkel Daniel Birnbaum hat mit diesem Buch versucht, Licht ins Dunkel zu bringen und diesem Beitrag deutsch-schwedischer Geschichte Substanz zu verleihen.
Wenig Durchblick
Grundsätzlich sind Ereignisse vergangener Zeiten aufgrund ihrer Realität hochspannend. Auch Birnbaums Beitrag im Zweiten Weltkrieg könnte aus einem Agentenkrimi stammen, obwohl Daniel Birnbaum zum Ende klarmacht, dass viel Fiktion mit drin steckt – zu wenig ist einfach bekannt, was wirklich damals geschehen ist. Dennoch liegt genügend Material vor, um daraus etwas Dramatisches zu kreieren. Leider ist das Buch eher eine Zusammensetzung aus überlangen Kapiteln, deren Zusammenhänge aufgrund der wechselnden Sicht der Erzähler kaum ersichtlich sind. Licht ins Dunkel bringt erst das Nachwort des Autors, das sachlich, aber übersichtlich das Geschehene nochmal zusammenfasst. Hier kommt mehr Spannung beim Lesen auf als im restlichen Roman. Vor allem die vielen Namen und deren Rollen im Geschehen hätten in einem Personenverzeichnis gut zur Klarsicht aufgeführt werden können. Vielleicht wäre die Lesekost dann nicht so schwer verdaulich gewesen.
Fazit
Ein Schmöker mit einer spannenden Grundierung, jedoch nur schwer verständlich und konfus geschrieben.
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