Das letzte Bild

  • dtv
  • Erschienen: August 2021
  • 5

- HC, 480 Seiten

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Sandra Dickhaus
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Belletristik-Couch Rezension vonMär 2022

Wer ist die geheimnisvolle Isdal-Frau?

Die Autorin ist bekannt dafür, wahre Ereignisse in ihren Romanen mit ihrer eigenen Fantasie auszuschmücken und zu verändern. Hier hat sie sich mit dem mysteriösen Kriminalfall der gefundenen Leiche der Isdal-Frau beschäftigt, der in Norwegen geschah und bis heute noch nicht gelöst werden konnte – auch wenn viele verschiedene Theorien dazu kursieren.

Die Frau wurde im Jahre 1970 gefunden – verbrannt und nicht mehr identifizierbar. Wer ist sie? Was ist mit ihr geschehen? Diesem Rätsel will Anja Jonuleit literarisch auf die Spur kommen und so schafft sie eine Geschichte zu dieser Frau. Im Anhang verweist die Autorin der Vollständigkeit halber auf die passende Historie und die Quellen.

Das Phantombild lässt Protagonistin Eva nicht mehr los

Im Roman geht es um die Hauptfigur Eva, sie ist Schriftstellerin und entdeckt eines Morgens in der Zeitung das Phantombild einer weiblichen Person. Sofort fühlt sie sich davon angezogen, weiß aber nicht warum. Das Bild lässt sie nicht mehr los, bis ihr klar wird, dass diese Frau eine unheimliche Ähnlichkeit mit ihrer Mutter besitzt. Doch als Eva mit ihr spricht, weicht diese aus und will nicht so recht mit der Sprache herausrücken. Aber Eva hat Feuer gefangen, es lässt sie nicht mehr los. Sie muss dem Ganzen nachgehen und macht sich auf nach Norwegen, um dort buchstäblich jeden Stein umzudrehen, denn sie muss die Identität der Frau herausfinden. Getrieben von diesem Gedanken gerät sie in einen Strudel aus Ereignissen.

Eine komplexe Spurensuche

Der Plot lebt von unterschiedlichen Rückblenden, so beispielsweise in das Jahr 1944 als ein kleines Mädchen in den Kriegswirren verloren geht. Die Spurensuche erweist sich als komplexes Konstrukt, die unterschiedlichen Abschnitte finden hinterher aber zusammen. Trotz sympathischer Figuren, die Jonuleit zeichnet, muss man sich als LeserIn durch langatmige Stellen kämpfen, was leider zwischenzeitlich zulasten der Spannung geht. Der angenehm fließende Schreibstil der Autorin führt aber sicher durchs Geschehen und verschweigt tief treffende und traurige Inhalte nicht.

Fazit

Es geht um das geheimnisvolle Innere einer Familie, das jahrzehntelang verschwiegen wurde und sehr schwer wiegt. Eine Geschichte mit historischer Vorlage, die hier ihren Abschluss findet – wer solche Romane mag, der wird nicht enttäuscht sein.

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Anja Jonuleit, dtv

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