Eine dunkelhäutige Frau verschwindet und niemand zeigt Interesse!
Cleo Sherwood verschwand vor acht Monaten – doch niemanden außer ihrer Familie scheint das wirklich zu interessieren. Wichtig zu wissen ist, dass wir uns in den sechziger Jahren befinden, inmitten von Rassismus und Vorurteilen gegenüber dunkelhäutigen Menschen. Die Polizei und auch die Bevölkerung zeigen kein Interesse am Verschwinden einer schwarzen Frau. Wie kann das sein? Madeline Schwartz, frisch getrennt und Journalistin mit Leib und Seele, verbeißt sich in diesen Fall – trotz aller Widrigkeiten, denn ihr Chef hat ihr die weitere Recherche verboten. Doch als sie von der gefundenen Frauenleiche im Park erfährt, ist ihre Neugier geweckt. Sie will wissen, was geschehen ist und macht sich damit keine Freunde. Schnell merkt sie, dass scheinbar niemand die Geschichte dieser Frau wissen will!
Rassismus, der Kampf um Gleichberechtigung und Willkür
Dieser Roman beinhaltet viele unterschiedliche Themen, die zu einem Ganzen gewoben wurden: Rassismus, der Kampf um Gleichberechtigung, Macht, den Willen zur Selbstverwirklichung und die Willkür in juristischen Dingen. Nicht nur die Recherche, die Maddie betreibt, verschafft ihr eine Menge Ärger, auch ihr Privatleben muss sie neu ordnen. Als Singlefrau will sie endlich ihr eigenes Ding machen. Das erweist sich allerdings mitnichten als einfach.
Perspektivwechsel mit unterschiedlichen Erzählerstimmen
Der Einstieg in die Handlung macht es dem Leser/ der Leserin leicht, sich schnell ins Geschehen einzufinden. Hier spricht zunächst die tote Frau im Wasser. Der Kern des Plots wird in der dritten Person erzählt, wobei zwischendurch immer ein Perspektivwechsel mit unterschiedlichen Erzählstimmen vollzogen wird. Daran muss man sich zunächst erst gewöhnen, denn nicht immer weiß man, wer jetzt hier genau spricht. Auch sind die Schilderungen nicht immer von Interesse oder bringen die Handlung voran, so dass so manches in einem Wust aus Nichtigkeiten verschwindet. Diese moderne Art des Erzählens fordert einiges von der durchaus interessierten Leserschaft.
Fazit
Spannend ist die ernsthafte Thematik mit der offenkundigen Gesellschaftskritik – und genau deshalb liest man weiter, man möchte der verstorbenen Frau die Bühne bieten, die sie verdient. Auch wenn man so manche Hürden meistern muss.
Deine Meinung zu »Wenn niemand nach dir sucht«
Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!