Wochen und Monate voller Selbstzweifel
Zehn Monate nach dem Suizid ihres Freundes Ben hat Anna Beck noch nicht ins Leben zurückgefunden. Sie vergräbt sich und lässt niemanden an sich ran. Die Erinnerungen an Ben lauern überall und ihre Selbstzweifel sind gewaltig.
«In seinem Abschiedsbrief stand, ich hätte ihm einen Grund zum Leben gegeben. Warum war ich nicht genug?» (Quelle: Roman)
Ben war Besitzer eines Segelschiffs – einer Alberg – und hat diese Anna nun hinterlassen. Nach einer weiteren schlechten Phase beschliesst Anna, die ursprünglich durch Ben geplante Karibiktour alleine in Angriff zu nehmen. Als Orientierung dient ihr das Kartenbuch Bens. Sie startet in Fort Lauderdale und muss schon bald feststellen, dass ihre Anfängerkenntnisse im Segeln für die geplante Reise nicht genügen werden. Sie lernt Keane Sullivan, einen professionellen irischen Skipper, kennen und heuert ihn an. Für Keane ist es die Mitfahrgelegenheit, um an sein Ziel, ein Inselhafen in der Karibik, zu kommen.
Mit dem neuen Crewmitglieder erhält Anna nicht nur zusätzliche Kenntnisse im Segeln, sondern auch praktische Hilfen für Arbeiten auf und am Boot. Der Segeltörn erweist sich für beide schlussendlich als heilsames Mittel gegen die Geister der Vergangenheit. Jeder profitiert auf seine Weise und die Reise wird zu einer tollen Erfahrung und einer Entdeckungstour zu sich selbst.
Ein Segeltörn wird eine Reise zu sich selbst
Die Geschichte spielt vor einer wunderbaren Kulisse: Eine Seereise von Florida quer durch die Karibik. Allein dieser Hintergrund ist Grund zum Träumen. Aber der Roman hat auch eine ernste Komponente. Er erzählt vom Verlassenwerden durch Suizid und das Aufrappeln und ins Leben zurückkehren für die Hinterbliebenen. Für die Protagonistin Anna ist es eine wahre Herkulesaufgabe. Die Herausforderungen sind gewaltig und es dauert eine geraume Weile, bis Anna endlich den berühmten Silberstreifen am Horizont erkennen kann.
Die Autorin, Trish Doller, benutzt eine sehr ansprechende Sprache in ihrem Roman mit einer guten Balance zwischen Drama und Romantik. Die Geschichte zeigt deutlich Annas Achterbahnfahrt der Gefühle. Sehr neutralisierend wirken die Beschreibungen der Arbeiten auf dem Segelschiff, sowie andere nautische Details. Besonders einnehmend erzählt die Autorin von den Landgängen. Anna und Keane treffen dabei auf verschiedenste Typen auf den Inseln und machen Bekanntschaften an den Häfen und Liegeplätzen der Schiffe. Das ist erfrischend und ausgleichend.
«Ich verstehe langsam, dass manche Menschen in dein Leben treten, wenn du sie gerade brauchst, und wieder verschwinden, wenn es Zeit wird» (Quelle: Roman)
Fazit
Ein wunderbarer Segeltörn durch die Karibik und eine Reise zu sich selbst. Herrlich erfrischend und romantisch.
Deine Meinung zu »Du hast gesagt, es ist für immer«
Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!