Die Gärtnerinnen von Kew Gardens

Die Gärtnerinnen von Kew Gardens
Die Gärtnerinnen von Kew Gardens
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Heike Jaschhof
801001

Belletristik-Couch Rezension vonMär 2022

Die heilende Kraft der Gemeinschaft

London 1915:  Louisa und Ivy werden im botanischen Garten Kew Gardens als Gärtnerinnen eingestellt. Schnell werden sie Freundinnen. Durch ihr großes Engagement und Begeisterung für die Gartenarbeit erreichen sie bald Anerkennung und Akzeptanz bei ihren Vorgesetzten und KollegInnen. Doch dieses friedliche Miteinander ist die Ruhe vor dem Sturm. Als Mitglied in der Suffragetten-Bewegung sorgen sie bald für Unruhe und Aufregung.

„Meine Kew – Mädels“

Posy Lovell, geboren in Edinburgh, Schottland, beschreibt in ihrem Roman die Entwicklung der Frauenrechtsbewegung in England. Mit einem Prolog beginnend, gibt sie einen drastischen Einblick in die Aktivitäten der britischen Suffragetten 1913. Mittelpunkt des Geschehens ist der historisch bedeutsame botanische Garten Kew Gardens in London. In einem Zeitraum von 1915 - 1917 schildert die britische Autorin in einem leicht zu lesenden, flüssigen Schreibstil den Wandel der Frauenrechtsbewegung von einer militanten Organisation hin zu einer patriotischen Bewegung.

Der Kampf um das Frauenwahlrecht gerät in den Hintergrund; Einsatz für den Kriegsdienst und Diffamierung von Kriegsdienstverweigerern stehen jetzt im Vordergrund.

Durch die zunehmende Rekrutierung der männlichen Bevölkerung müssen die Frauen Aufgaben übernehmen, die vor Kriegsbeginn den Männern zustanden. Dieses Los trifft auch auf die Suffragetten Louisa und Ivy zu. Beide bewerben sich mit Erfolg als Gärtnerinnen in der ursprünglichen Männerdomäne Kew Gardens.

Sehr gefühlvoll, manchmal sogar für meinen Geschmack etwas zu rührselig, erzählt die Autorin über die Freundschaft dieser beiden Frauen, und ihrer gemeinsamen Liebe und Leidenschaft zu Pflanzen. Trotz mancher Turbulenzen und Schicksalsschläge zeichnet sich das Buch durch sein Bestreben nach Harmonie und Gerechtigkeit aus. Sein Figurenensemble ist geprägt durch Mut, gegenseitigem Vertrauen und Verzeihen.

Angelehnt an wahre Begebenheiten, ist der britischen Schriftstellerin ein mitreißender, historischer Roman gelungen. Ein informatives Nachwort über die Bedeutung der Kew Gardens sowie sympathisch vorgeschlagene Literaturhinweise runden das Buch zu einem Lesevergnügen bis zum Ende ab.

Posy Lovell ist ein Pseudonym der britischen Autorin und Journalistin Kerry Barrett.

Seit ihrer Kindheit lebt sie zusammen mit ihrer Familie in England. Ihrem schriftstellerischen Interesse gilt die Frauenrolle in der Vergangenheit.

Fazit

„Die Gärtnerinnen von Kew Gardens“ ist ein Roman voller Gefühle, Freude und Trauer. Mit viel Kraft und Poesie schreibt Posy Lovell über Mitmenschlichkeit und die Beziehung zur Natur als heilsame Kraftquelle.

 

Die Gärtnerinnen von Kew Gardens

Posy Lovell, Goldmann

Die Gärtnerinnen von Kew Gardens

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