Evas Aufbruch

Evas Aufbruch
Evas Aufbruch
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Monika Wenger
711001

Belletristik-Couch Rezension vonOkt 2023

Hin- und hergerissen zwischen Traditionen, Pflicht und Liebe.

Im Jahr 1957 beginnt der Auftakt der Familiensaga aus Lüneburg. Eva ist erst zwanzig Jahre alt und hat seit dem Tod der Mutter die Verantwortung für den Vater und die Geschwister übernommen. In der Saline würde sie nur zur gerne ihrem Vater zur Hand gehen. Aber das Familienoberhaupt besteht darauf, den Sohn als Nachfolger einzusetzen. Frauen haben in der Geschäftsleitung nichts verloren, so sein Credo.

Das Schicksal schlägt zu

Evas Bruder ist eher der Künstlertyp. Doch der Vater schickt ihn in die Ausbildung in das Salzbergwerk Grasleben. Dort soll er das Handwerk von Grund auf lernen, so wie es der Tradition entspricht. Curt gehorcht widerwillig. Eva versteht ihren Bruder nur zu gut. Sie würde gerne den Vater in der Saline unterstützen. An Ideen, die zur Kostendämmung und zur Effizienz beitragen würden, mangelt es ihr nicht. Doch der Vater lässt nicht mit sich reden. Moralische Unterstützung erhält Eva von ihrer Freundin Helga und ihrem Freund Ulrich. Nach einem Vorfall muss Ulrich Lüneburg verlassen und lebt fortan in Berlin. Er hofft, dass Eva später ebenfalls nach Berlin kommen und hier eine Ausbildung beginnen wird. Dann überstürzen sich aber die Ereignisse. Eva steckt in der Zwickmühle und ist gezwungen, ihre Lebenssituation zu überdenken.

Die Gratwanderung zwischen Pflicht und eigenen Wünschen

Der Einstieg in die Geschichte fällt leicht. Den Zeitgeist hat die Autorin gut eingefangen, bleibt dabei aber noch immer etwas oberflächlich. Die historischen Details sind jedoch perfekt in die Handlungen eingebunden und lassen die Zeit des Deutschen Wirtschaftswunders wieder auferstehen. Außerdem interessant sind die Hinweise zur Salzgewinnung und zum Salzhandel in Lüneburg.


Deutlich hebt die Autorin die damalige Stellung der Frau in der Gesellschaft hervor. Allmählich scheint ein Umdenken einzusetzen. Diese zaghaften Veränderungen spürt man auch in der Geschichte. Das heißt für die Frauen aber auch, Verantwortung zu übernehmen und zu tragen. Die Auswirkungen sind nicht zu unterschätzen - das bekommt auch Eva zu spüren. Sie wird vom Schicksal hart geprüft und muss sich immer wieder aufs Neue aufrappeln.

Fazit

Der Einstieg in diese norddeutsche Familiensaga ist gut gelungen. Die Geschichte liest sich leicht, ohne schwierige Details und vermag den Zeitgeist und die anstehenden Veränderungen in der Gesellschaft einzufangen. Ergänzt wird sie mit Evas schwierigem Liebesleben.

Evas Aufbruch

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