Leonberg, 1618: Die Pest grassiert, Krieg wird ausbrechen, Angst und Misstrauen herrschen. Der kaiserliche Astronom und Protestant Johannes Kepler ist mit den gewagten Thesen seines heliozentrischen Weltbildes bei den württembergischen Herrschern nicht sonderlich beliebt und muss ins Exil. In der Zwischenzeit hält man sich in Leonberg an seiner Mutter Katharina schadlos. Rivka Galchen schreibt aus Sicht «Kätherlin» Keplers, der Sicht einer unabhängig denkenden, im besten Sinne «eigenwilligen» Frau von dem historisch belegten, langjährigen Hexenprozess (1615–21) und stellt sich und uns die Frage, wie wirkmächtig selbstständig handelnde Frauen in der Historie waren. In Galchens neuem Roman prallen Welten aufeinander, politisch, religiös und gesellschaftlich, an einem historischen Wendepunkt vor dem Dreißigjährigen Krieg, Pest und einsetzender Renaissance.
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