Flaschenpost aus der Vergangenheit

Flaschenpost aus der Vergangenheit
Flaschenpost aus der Vergangenheit
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Carola Krauße-Reim
721001

Belletristik-Couch Rezension vonAug 2024

Auflösung, aber auch Happy End?

Die Drehbuchautorin Monika Peetz hat sich als Romanschriftstellerin vor allem auf Trilogien spezialisiert. Ihre sehr bekannte „Dienstagfrauen-Trilogie“ wurde zwischen 2010 und 2013 veröffentlicht, 2019 bis 2020 folgten die drei Bücher über Lena und Dante aus der Reihe „Herz und Zeit“ und ab 2022 dann die „Sommerschwestern“, deren letzter Band nun vorliegt.

Wiedersehen in Bergen

Die Zwillinge Helen und Amelie feiern in Bergen an der holländische Nordseeküste Geburtstag. Als ihre Mutter unangekündigt und nicht eingeladen auftaucht, kochen die alten Probleme wieder hoch. Und immer noch gibt der Unfall ihres Vaters vor vielen Jahren Rätsel auf. Gerade Helen will wissen, was damals in der Nacht geschah und warum ihr Vater in den Sturm hinausfuhr. Dann wird eine mysteriöse Flaschenpost gefunden und langsam kommt Bewegung in die Angelegenheit. Doch das ist eine extreme Zerreißprobe für die ganze Familie.

Die alten Probleme und neue dazu

Dass es in der Familie der Thalberg-Schwestern nie langweilig oder sogar problemlos zugeht, weiß man als Leser der bisherigen zwei Bücher dieser Trilogie schon lange. Jetzt kommen noch ein paar neue Konflikte dazu. Doch über die freut man sich beinahe schon, denn bevor sie am Horizont auftauchen, werden erst einmal die bekannten in einer Art Endlosschleife durchgekaut. Da zieht sich das Geschehen schon ganz gewaltig. Erst ganz zum Schluss nimmt der Plot an Fahrt auf und wird zum Ende hin noch richtig packend. Um aber nicht immer wieder in Kopfschütteln zu verfallen, muss man über ziemlich viele Zufälle hinwegsehen, die aber scheinbar für die Autorin der richtige Weg waren, die Kurve hin zur Auflösung des Rätsels um die Sturmnacht zu finden.

Albtraum-Mutter und Zoff-Schwestern

Die Hauptfiguren werden natürlich nicht noch einmal explizit eingeführt, jedoch ist auch so nach wenigen Auftritten klar, wie jede tickt. Um die ganze Geschichte allerdings wirklich genießen zu können, sollte man dennoch mit dem ersten Band beginnen, der übrigens, nach meiner Meinung, der beste der Trilogie ist. Die Schwestern, ihre eigenen Familien und auch Mutter Henriette haben sich in ihrem Charakter nicht geändert. Gerade Henriette ist immer noch extrem unsympathisch und egozentrisch. Doch dass sie ein ganz besonderes Geheimnis hütet, wird erst in diesem Band offengelegt. Doro, die Älteste, muss so einiges wegstecken und wird dadurch ein wenig nahbarer. Yella, die einzige Mutter unter den Schwestern, steht vor der größten Veränderung von allen und die Zwillinge Amelie und Helen verharren ganz einfach in ihren Rollen als träumerische, den Ausgleich Suchende und faktenbezogene und introvertierte Wissenschaftlerinnen. Auch die Beziehungen untereinander verändern sich erst einmal kaum – Zoff ist also vorprogrammiert.

Abschied von den Sommerschwestern

Trotz der kleinen Kritikpunkte macht auch der letzte Band rund um die Sommerschwestern Spaß. Nicht zuletzt durch den unterhaltsamen und oft sehr humorvollen Stil der Autorin kann man dem Buch einiges abgewinnen. Und natürlich will man auch unbedingt wissen, was denn nun wirklich geschah, in dieser schicksalsschweren Nacht. Da sind die sehr vielen Zufälle sogar verzeihlich. Die Auflösung bedeutet dann für die Schwestern das Ende des Rätselratens und für die Leserschaft dazu noch einen Abschied.   

Fazit

Ein Abschied von den Sommerschwestern, der anfangs etwas langatmig ist, dann aber immer packender wird. Monika Peetz hat auch mit dieser Trilogie bewiesen, dass sie sehr unterhaltsam und humorvoll schreiben kann. Eigentlich könnte es durchaus noch mehr von den vier Schwestern geben, die keinem Ärger aus dem Weg gehen.

Flaschenpost aus der Vergangenheit

Monika Peetz, Kiepenheuer & Witsch

Flaschenpost aus der Vergangenheit

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